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Beim Salz in der Suppe liegt der Hund begraben – Tipps fürs Schreiben mit Redewendungen.

Redewendungen verwandeln normale Sätze in Blumenwiesen und flache Texte in Bergpanoramen. Doch sie sind auch Fallstricke, wenn man sie unbedacht verwendet. Hier sind ein paar Tipps zum korrekten Umgang.

Man muss schon wissen, wie der Hase läuft

Sender und Empfänger, denen dieselbe Redewendung bekannt ist, können diese als eine Art Code gebrauchen, um sich auszudrücken. Wenn beide wissen, worum es beim Salz in der Suppe geht, dann wissen sie auch, wo der Hase im Pfeffer liegt. Doch genau da liegt auch der Hund begraben: Denn Redewendungen laden zu Fehlern ein – nicht nur in einer Hinsicht.

Wer über die Stränge schlägt, kommt flach heraus

Wie in fast jeder anderen Lebenssituation gilt auch für Redewendungen: Zuviel des Guten ist schlecht. Wer seine Texte mit leeren Floskeln überlädt, verhagelt seinen Leser:innen die Petersilie. Übrigens ist es auch nicht verboten, sich mal richtig zu überlegen, was eine Redewendung eigentlich sagen will. Das Salz in der Suppe bedeutet nicht, je mehr desto besser, sondern eben genau die richtige Dosis – zu wenig ist fad und zuviel ungeniessbar. Alles andere wäre mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Zwei paar Stiefel

Achten Sie darauf, dass Sie Äpfel nicht mit Birnen zusammenbringen. Es gibt kein Licht am Horizont, sondern eben am Ende des Tunnels. Das Hase liegt nicht begraben, sondern eben im Pfeffer. Wenn man sich seiner Sache nicht wirklich sicher ist, bleibt man besser auf dem Teppich, und wer zu Redewendungen greift, sollte sprachlich schon gut beschlagen sein, um keinen Bock zu schiessen. Wenn Sie sich das aber zutrauen, dann lassen Sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen und gehen Sie aufs Ganze!

Es muss passen wie die Faust aufs Auge

Wenn Sie bisher nur Bahnhof verstanden haben und wie der Ochs vorm Berg stehen, bedeutet das noch lange nicht, dass Sie ein Brett vor dem Kopf haben. Vielleicht liegt das nicht an Ihnen, sondern am Schreiber. Denn mit Redewendungen gilt dasselbe wie mit jeder anderen sprachlichen Wendung: Sie muss zur Zielgruppe passen. Wenn ich Sie frage, warum Sie salty sind, dann wissen Sie wohl wenig damit anzufangen – ein Generation-Z-Mitglied aber sehr wohl. Damit Ihre Botschaft nicht wie ein Kartenhaus zusammenfällt, gilt es also auch hier, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Holzauge sei wachsam mit fremden Federn.

Der korrekte Umgang mit Redewendungen ist schon in der eigenen Sprache kein Zuckerschlecken. Umso schwieriger wird's, wenn man sich in Nachbars Garten bedient. Out of the box bedeutet nicht, dass man besonders einfallsreich ist, sondern dass man eben genau nur denken kann, was fabrikfertig aus der Verpackung kommt. Outside the box hätte man sagen wollen, doch das ist nun mal fast das genaue Gegenteil. Bevor man also einen Schuss ins Blaue abgibt, um das Gegenüber zu überzeugen, dass man die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, ist es besser, Farbe zu bekennen und dafür immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel zu haben.

Ende gut, alles gut?

Es lohnt sich, sprachlich über den Tellerrand zu schauen und ausgetretene Pfade hinter sich zu lassen. Aber nicht auf Biegen und Brechen. Redewendungen sind nicht jedermanns Sache, und weder Hinz und Kunz noch Kreti und Plethi können damit umgehen. Wie jedes Texten ist auch das Schreiben mit Redewendungen ein Handwerk, das von der Pike auf gelernt sein will. Statt also Makulatur zu schreiben und sich dabei den Mund zu verbrennen, kommen Sie besser zu den Spezialist:innen. Wir sind zwar auch nicht mit allen Wassern gewaschen, aber wir lassen Sie garantiert nicht im Regen stehen.